Weidenruten eignen sich hervorragend für unterschiedlichste Flechtereien. Das wussten die Menschen bereits in vorchristlicher Zeit. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich bestimmte botanische Arten innerhalb der Gattung Salix als brauchbarer zur Materialgewinnung entpuppt. Es sind dies:
- Purpurweide (Salix purpurea)-
- Mandelweide (Salix triandra)
- Hanfweide (Salix viminalis)
- Fahlweide (Salix alba x euxina = Salix x fragilis)
Daraus wurden Auslesen an besonders vortrefflichen Individuen getroffen und diese vegetativ d.h. durch Stecklinge weitervermehrt. Damit waren die Landsorten geboren!
Ab ca. dem 19. Jahrhundert wurde begonnen, diese ausgewählten Sorten zu benennen, zu beschreiben, weiter züchterisch zu bearbeiten oder gar zu verkreuzen und schliesslich als Kultursorte zu handeln. Bis in die 60iger Jahre des 20. Jahrhunderts dürften geschätzt um die 400 Sorten an Korbflechtweiden im Umlauf gewesen sein.
- Ammann, Philippe; Züllig-Morf, Sonja (2016): Flechtweiden anbauen. Hg. v. ProSpecieRara. Online verfügbar unter https://www.prospecierara.ch/kulturweiden.
- Züllig-Morf, Sonja (2019): Weiden Kultursorten. 1. Auflage 2019. Bern: Ott Verlag.
- Züllig-Morf, Sonja (2016): Die gute Flechtweide. Qualität des Rohmaterials und Einfluss nehmende Faktoren. In: korbflechten.ch – Zeitschrift der Interessengesellschaft Korbflechterei Schweiz (IGK) (42), S. 15–17.