Binden mit Naturmaterialien wie Weiden, Binsen oder Stroh, war früher selbstverständlich. Noch bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts wurde im Obst- und Rebbau schweizweit mit Weidenruten gegertet (Faust et al. 1986). Heute sind Binder aus Kunststoffen vorherrschend. Aufgrund der einfacheren und zeitsparenderen Handhabung. Dabei wären die Vorteile von Naturbindern beträchtlich; Kontrollgänge bezüglich Einwachsen sind unnötig und durch die Verrottbarkeit erübrigt sich das nachträgliche Einsammeln. Schliesslich wird auch kein Abfall generiert, da als Endprodukt wertvoller Humus entsteht.
Vorbedingungen für die erfolgreiche Verwendung von Bindeweiden sind allerdings Kenntnis des Materials, die Erzeugung im eigenen Betrieb, Wissen um Handhabung und entsprechende Bindetechniken. Nicht zuletzt gelingt die Produktion von hochwertigem Bindematerial leichter mit geeigneten Weidensorten.
- Ammann, Philippe (2017): Bindeweiden: Freude für Imker, Winzer und Ästheten. In: rara-Magazin (4), S. 12–14. Online verfügbar unter https://www.prospecierara.ch/de/rara.
- Züllig-Morf, Sonja (2019): Weiden Kultursorten. 1. Auflage 2019. Bern: Ott Verlag.
- Züllig-Morf, Sonja (2017): Weiden als Bindematerial im Weinbau. Auf Besuch in der Capriasca, TI und in Zizers, GR. In: korbflechten.ch – Zeitschrift der Interessengesellschaft Korbflechterei Schweiz (IGK) (45), S. 18–20.