Seit der Antike ist die Verwendung von Weidenrinde als pflanzliches Arzneimittel gegen Fieber und Schmerzzustände gebräuchlich. Eine entsprechend Monographie zur pflanzlichen Arznei ist denn auch im schweizerische Arzneibuch aus dem Jahr 1893, die Pharmacopoea Helvetica Editio tertia, zu finden und wiederspiegelt die Gebräuchlichkeit zu jener Zeit. Als im Jahr 1897 mit der Acetylsalicylsäure und dem Handelsprodukt ASPIRIN ein synthetisches Analogon zu den im Pflanzenmaterial enthaltenen Salicylalkohol-Derivaten auf den Markt kam, verlor die Weidenrinde therapeutisch an Bedeutung und der Arzneibucheintrag erlosch – für beinahe 100 Jahre.
Aufgrund des minimalen Nebenwirkungspotentials erlebt die Weide als Arzneipflanze heutzutage in Form standardisierter Phytotherapeutika eine Renaissance.